Es ist so weit. Ihr möchtet Hochzeit feiern, gemeinsam den Bund der Ehe eingehen und plant dafür eine freie Trauung? Die freie Trauung ist für viele Paare eine Herzensentscheidung. Diese Art Hochzeit und die Liebe zu zelebrieren, bietet die Möglichkeit, den großen Tag ganz individuell und persönlich nach den eigenen Vorstellungen und Wünsche zu gestalten – ohne religiöse, kulturelle oder standesamtliche Vorgaben. Doch wie genau läuft eine freie Trauung ab? Gibt es einen festen Ablauf? In diesem Beitrag möchte mit euch meine langjährige Erfahrung als freie Traurednerin teilen. Ihr findet hier Informationen zum Ablauf der freien Trauung sowie die wichtigsten Elemente und Inspirationen für eure ganz persönliche Zeremonie.
Eine freie Trauung ist eine sehr persönliche und individuelle Zeremonie, die sich an euren Vorstellungen und Ideen orientiert. Ihr als Mensch und als Paar seid einmalig. Eure Liebesgeschichte und euer Weg bis zur Hochzeit und eurem „Ja“ zueinander unnachahmlich. Folglich kann auch der Ablauf eurer freien Trauung einzigartig sein und kann je nach euren Wünschen, Ideen und der Gestaltung durch den Trauredner oder Traurednerin variieren.
Meine hier aufgeführte Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ablauf einer freien Trauung ist lediglich ein klassisches Bespiel dafür, wie sich der Ablauf eurer freien Trauzeremonie gestalten kann. Mit diesem groben Ablauf habe ich in meiner langjährigen Tätigkeit als freien Traurednerin gute Erfahrung gemacht.
1. Schritt Einzug
Die freie Trauung beginnt mit dem Einzug. Das Einlaufen ist die offizielle Eröffnung der Zeremonie. Für viele Paare und Gäste ist dieser Augenblick oft einer der Emotionalsten und Spannendsten, innerhalb der freien Trauzeremonie. Ein echtes Highlight!
Oft wird das Einlaufen durch Musik begleitet. Das schafft eine besondere und festliche Atmosphäre. Der Einsatz einer Hochzeitssängerin, die mit Livegesang das Einlaufen untermalt verleiht diesem Moment natürlich zusätzlich noch eine ganz besondere Note. Die Gäste erheben sich von Ihren Plätzen und bilden ein Spalier – abhängig von der Bestuhlung.
Es gibt viele Gestaltungsmöglichkeiten. Von klassisch bis modern habe ich bereits viele Einzüge bei Hochzeiten begleiten dürfen. Hier die Klassiker:
- Einzug der Braut
Viele Paare entscheiden sich für die klassische Variante, bei der die Braut mit ihrem Vater an der Seite einzieht. Der Bräutigam steht bereits vorne in der Nähe der Traurednerin oder des Trauredners, um seine Braut vom Vater überreicht zu bekommen. In den meisten Fällen sieht der Bräutigam jetzt seine Frau das erste Mal in ihrem Hochzeitskleid. Ein sehr emotionaler Moment, nicht nur für den Bräutigam, sondern für alle Gäste, der oft für die ersten Freudentränen innerhalb der Trauung sorgt. Es muss nicht zwingend der Brautvater sein, der die Braut zum Traualtar führt. Auch der beste Freund, der Bruder, Opa oder eine andere wichtigen Person kann diese Rolle übernehmen. Ein Mensch, der dem Paar, vor allem der Braut wichtig ist und am Herzen liegt. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Braut allein einzieht und ihren großen Auftritt für sich allein genießt. Gleiches gilt auch für den Bräutigam. Der Partner muss nicht zwangsläufig vorne stehen und warten. Auch er darf seinen Auftritt haben und die freie Trauung eröffnen, gefolgt von der Braut.
- Gemeinsamer Einzug als Paar
Viele Paare verzichten auf das separate Hineinführen der Braut und ziehen gemeinsam als Paar ein. Zwar sieht sich dadurch das Hochzeitspaar bereits vor der Trauung und der Überraschungseffekt für den Partner/ die Partnerin entfällt, für die Gäste bleibt das Einlaufen jedoch eine Überraschung, sollten sie das Brautpaar vorher noch nicht in ihren Hochzeitsoutfits gesehen haben. Das gemeinsame Einlaufen zur freien Trauung symbolisiert Einigkeit und gibt dem Hochzeitspaar Sicherheit innerhalb dieses emotionalen Moments.
- Geteilter Einzug als Paar
Auch eine Mischung aus der klassischen Variante, dem Hineinführen, und dem gemeinsamen Einlaufen als Paar ist eine Möglichkeit für die Eröffnung der freien Trauung. Das Paar kann sich in der Mitte des Spaliers treffen und den Weg ab hier gemeinsam nach vorne gehen.
- Einzug als Familie mit Kindern
Auch der gemeinsame Einzug als Familie ist denkbar, sollten bereits Kinder vorhanden sein. Ein wundervoller Moment, der Zusammenhalt symbolisiert.
Welche Variante am besten zu euch als Paar passt, könnt ihr mit eurem Trauredner oder eurer Traurednerin besprechen. Das Einlaufen zu Beginn der Zeremonie kann auch durch Brautjungfern, Kinder oder auch Haustiere, die vorweg laufen bereichert werden. Ob traditionell mit klassischer Musik von Band oder modern mit einem Lieblingssong des Paares live gesungen von einer Hochzeitssängerin – Ihr könnt den Einzug eurer freien Trauung so gestalten wie ihr es euch wünscht. Ich freue mich auf eure Ideen.
Nach dem Einlaufen nehmt ihr und eure Gäste Platz und der freie Trauedner oder die freie Traurednerin beginnt mit der Begrüßung.
2. Schritt Begrüßung und Einleitung
Nun eröffnet der Trauredner oder die Traurednerin eure freie Trauzeremonie. Bin ich als eure freie Traurednerin im Einsatz, begrüße ich herzlich zunächst euch und eure Gäste, lasse euch durchatmen und ankommen. Mit einleitenden Worten sorge ich dafür, dass ihr und eure Gäste sich wohl und willkommen fühlen. Ich spreche über die Bedeutsamkeit des Tages, die Wertschätzung der Liebe und der Gemeinschaft, die sich zur Trauzeremonie versammelt hat. In der Begrüßung und Einleitung können auch gerne Video- und Fotografen erwähnt und vorgestellt werden.
3. Schritt Traurede
Die Traurede ist das Herzstück der freien Trauung. Nun geht es um euch und eure einzigartige Geschichte. Es wird emotional und persönlich, um die Verbindung und Liebe zwischen euch zu verdeutlichen. Vom Beginn eurer Beziehung, über die besonderen Momente und Meilensteinen eures Zusammenlebens mit all euren Gefühlen, alles kann Inhalt eurer Traurede werden. Gemeinsam haben wir im Vorfeld in einem intensiven persönlichen Traugespräch über euch und eure Liebe zueinander gesprochen. Alles kann, muss aber nicht erwähnt werde. Die freie Traurede ist so einzigartig und individuell wie Ihr selbst. Im Anschluss an die Traurede kann Musik das Gesagte unterstreichen, für einen Moment des Innehaltens sorgen und zum Reflektieren einladen. Eure Wünsche und Ideen prägen diesen Teil der Trauung. Auch Wortbeiträge eurer Gäste können Teil der Traurede sein.
4. Schritt Ja-Wort
Nach der Traurede kommt es zu eurem Ja Wort. Dies ist der zentrale Moment der freien Trauzeremonie, in dem das Paar seine Liebe füreinander vor allen Gästen bekräftigt. Wie sich euer Ja-Wort gestaltet, stimmen wir gemeinsam im persönlichen Traugespräch ab. Es besteht die Möglichkeit der klassischen Traufragen, die ich euch nacheinander stelle oder ihr gebt euch gegenseitig ein Eheversprechen auf eure ganz eigene Art und Weise. Auf diese Art könnt ihr eure Liebe und Wünsche für die Zukunft in euren eigenen Worten auszudrücken. Fällt es euch schwer in diesem emotionalen Moment euch gegenseitig das Eheversprechen zu geben, übernehme ich das gerne für euch und verlese eure Worte. In der Regel erheben sich das Paar und die Gäste zum Ja-Wort und Eheversprechen von ihren Plätzen.
5. Schritt Ringtausch/Trauritual
Im Anschluss an euer Ja Wort könnt ihr eure Eheringe als Zeichen eurer Liebe und Verbundenheit tauschen. Wer dabei die ehrenhafte Rolle des Ringträgers oder der Ringträgerin innerhalb der Trauzeremonie übernimmt, werden wir gemeinsam im Traugespräch besprechen. Viele Paare entscheiden sich auch für eine symbolische Handlung, ein sogenanntes Trauritual, um ihre Verbindung zueinander zu verdeutlichen. Auch eure Gäste können in euer persönliches Trauritual innerhalb der Zeremonie mit eingebunden werden. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an wundervollen Ritualen zur Hochzeit. Gemeinsam in unserem großen Traugespräch sprechen wir über eure Wünsche und Ideen sowie die Möglichkeiten und Umsetzung eines Rituals zur Trauung. Natürlich ist auch beides möglich. Der klassische Ringwechsel gefolgt von einem individuellen Ritual. Beliebte Rituale zur Hochzeit sind:
- Die Sandzeremonie: Das Paar schüttet farbigen Sand in ein gemeinsames Gefäß, als Zeichen der Verbundenheit.
- Das Knotenritual: Die Hände des Paares werden mit einem Band verbunden.
6. Schritt Kuss
Nach dem Ringtausch oder eurem persönlichen Trauritual folgt der Kuss. Der Moment auf den viele gewartet haben. Dieser Moment ist ein freudiger und oft emotionaler, der den Abschluss der Zeremonie markiert und von Applaus durch die Gäste gefeiert wird.
7. Schritt Verabschiedung und Glückwünsche
Die freie Trauung geht zu Ende. Euer Trauredner, eure Traurednerin beendet die Zeremonie. Als freie Traurednerin für euch im Einsatz, verabschiede ich an dieser Stelle Euch und eure Gäste. Ich überbringe euch meine Glückwünsche und leite über zu eurem Auszug. Gern gebe ich euren Gästen noch Informationen über den weiteren Ablauf zur Hochzeitsfeier mit auf den Weg.
8. Schritt Auszug
Die Trauzeremonie endet mit dem Auszug des Hochzeitpaares und wird oft durch mitreisende Musik sowie einen Applaus der Gäste begleitet. Der Auszug kann durch zum Beispiel Blumenstreukinder, Seifenblasen, Konfetti oder aufsteigende Ballons bereichert werden. Ein Spalier der Gäste sorgt für eine besondere Stimmung. Der Auszug zum Abschluss der freien Trauung ist der Moment, in dem ihr als verheiratetes Paar gemeinsam in die Zukunft schreitet. Lasst euch nun feiern und beglückwünschen.
Fazit
Der Ablauf der freien Trauung bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Zeremonie so zu gestalten, wie sie zu euch als Paar passt. Ob persönliche Rituale, Eheversprechen oder individuelle Musikauswahl zur Hochzeit: Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass ihr als Paar im Mittelpunkt steht, eure freie Trauung eure Liebe zueinander widerspiegelt und sowohl euch als auch eure Gäste im Herzen berührt.